EL DE Haus

Beschichtigung ins "EL DE Haus", NS-Dokumentationszentrum, das ehemalige Hausgefängnis von Gestapo.

Vermutlich wegen des Ausstellungswechsels war die 2. Etage teilweise im Umbau. Trotzdem sahen wir viele Dokumenten aus der NS-Zeit, die uns ziemlich interessierten*1. Dank der Übung mit S und K, Sütterlin zu lesen, konnte ich einige der damaligen Handschriften durchlesen.
Auf einem Bild der Zeitung sahen wir eine Klasse im Unterricht, bei dem der Lehrer an die Tafel mit Sütterlin gerade schrieb: "Wer den Juden kennt, kennt den Teufel...".
Eine andere interessante Dokumentssorte aus der Zeit sind Briefe, die von Verhafteten in KZ an ihre Familie geschickt (oder nicht geschickt) wurden. Der auf einer Seite der Postkarte stehenden Regel nach durfte man in KZ nur zwei Briefe und zwei Postkarten schicken und empfangen*2. Da der Inhalt natürlich zensiert wurde, musste man nur überflächlichen Nachricht übermitteln: z.B. "Habe mich darüber gefreut, dass Ihr gesund seid, was von mir berichtet werden kann...". Gesund sein...in KZ? Als ich den Brief las, fühlte ich mich ein bisschen traurig, obwohl er mich gleichzeitig sehr interessierte. (zugesch. am 28.09.)

*1:Leider haben wir keine Information über die Verfolgung der Homosexualität in der Zeit. Vielleicht hätten wir sie im umgebauteten Ausstellungsteil sehen können. Oder es könnte nichts darüber geben.

*2:Ich bin nicht sicher, ob die Regel bedeutet, dass man vier Post schicken und auch vier empfangen durfte, oder dass man insgesamt nur vier schicken oder empfangen durfte.